46
Anita Rée
Sitzendes Mädchen (Hanna Nicolassen), 1918
Aquarell
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1Ende: 15.04.25 15:22:00 (20 Tage, 03h:40m)
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Objektbeschreibung
Sitzendes Mädchen (Hanna Nicolassen). Um 1918.
Aquarell und schwarze Kreide.
Links unten signiert. Verso wohl von fremder Hand betitelt "Hockendes Mädchen". 57,5 x 43,6 cm (22,6 x 17,1 in), Blattgröße.
Bei der Dargestellten handelt es sich um eine Freundin der Künstlerin: Hanna Nicolassen, geboren 1896 in der Nähe von Hamburg, studiert später Psychologie, Philosophie, Physiologie und Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und promoviert dort 1923 zum Dr. Phil. Im Jahr 1922 heiratet sie den aus einer jüdischen Familie stammenden Finanzwissenschaftler Gerhard Colm (1897-1968). Hanna Colm, geb. Nicolassen, unterrichtet bis 1927 an der Alice-Salomon-Schule und dem Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin, anschließend bis 1933 an der Volkshochschule in Kiel. Nach Hitlers Machtergreifung verliert ihr Mann seine Stellung am Kieler Institut für Weltwirtschaft und die Familie emigriert nach New York, später ziehen sie nach Washington, D.C., wo die hier Dargestellte als klinische Psychologin an verschiedenen Kinderkliniken arbeitet, ihr Mann ist im Finanzreferat im Weißen Haus angestellt. Hanna Colm ist zudem als Dozentin tätig, u. a. an der American University, ist Mitglied der National Psychological Association for Psychoanalysis und gehört zu den Mitarbeiter:innen von Harry Stack Sullivans an der Washington School of Psychiatry. Ab 1946 praktiziert sie in Washington als niedergelassene Kinderanalytikerin.
Heute gilt sie als eine frühe Vertreterin der humanistischen Psychologie. [CH]
Bitte beachten Sie auch den Zustandsbericht.
• Um 1918 entstehen einige wenige Kinderbilder einzelner Jungen und Mädchen, die im Œuvre der Künstlerin eine wichtige Rolle spielen.
• Hier zeigt die Künstlerin ihre bereits erwachsene Freundin Hanna Nicolassen (1896-1965) als jugendliches Mädchen.
• Die Dargestellte findet sich in weiteren Zeichnungen und mit ganz ähnlichem Ausdruck und in nahezu derselben Haltung in einem heute verschollenen Gemälde wieder (Bruhns G 68).
• Die für ihre Figurendarstellungen so charakteristische Gefühlswelt ist Ausdruck der besonderen Künstlerpersönlichkeit Anita Rée und ihrer seelischen Veranlagung.
• Hier spiegelt die ernste, nachdenkliche junge Frau eine gewisse Verlorenheit und die aus den Kriegsjahren geborene Weltangst der damaligen Zeit wider, die auch in den berühmten Selbstporträts der Künstlerin enthalten ist.
• Das Interesse der Malerin gilt insbesondere der Figur und ihrem Ausdruck, während Hintergrundformen abstrahiert und die zarte Farbigkeit, matt und zurückgenommen bleiben.
PROVENIENZ: Galerie Commeter / Commeter'sche Kunsthandlung, Hamburg (ab 1925, verso a. d. Rahmenrückpappe m. d. typogr. u. handschriftl. bez. Etikett).
Privatsammlung Schleswig-Holstein.
Privatsammlung Schleswig-Holstein (2009 vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: Anita Rée, Ernst Barlach Haus, Hamburg, 24.2.-19.4.1987 (o. Kat.).
Ich kann mich in so einer Welt nicht mehr zurecht finden. Jüdische Künstler der Hamburgischen Sezession, Altonaer Museum, Norddeutsches Landesmuseum, 18.10.1989-14.1.1990 (o. Kat.).
LITERATUR: Maike Bruhns, Anita Rée. Das Werk, München 2018, WVZ-Nr. A28 (m. Abb.).
Maike Bruhns, Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885-1933, Hamburg 1986, S. 273, Kat.-Nr. A 11 b.
Auf bräunlichem Velin auf Japanpapier aufgezogen. Das Velinpapier entlang einer horizontalen Knickfalte gebrochen, ebenso mit vertikalen Bruchstellen in der linken oberen und der rechten Blattseite mittig. Rechts oben ein ca. 10 cm langer Einriss. Durch die fachgerechte Hinterlegung des fragilen Papiers mit Japanpapier sind die beschriebenen Stellen gesichert und gefestigt. Das Blatt ist insgesamt stark gebräunt.
Aquarell und schwarze Kreide.
Links unten signiert. Verso wohl von fremder Hand betitelt "Hockendes Mädchen". 57,5 x 43,6 cm (22,6 x 17,1 in), Blattgröße.
Bei der Dargestellten handelt es sich um eine Freundin der Künstlerin: Hanna Nicolassen, geboren 1896 in der Nähe von Hamburg, studiert später Psychologie, Philosophie, Physiologie und Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und promoviert dort 1923 zum Dr. Phil. Im Jahr 1922 heiratet sie den aus einer jüdischen Familie stammenden Finanzwissenschaftler Gerhard Colm (1897-1968). Hanna Colm, geb. Nicolassen, unterrichtet bis 1927 an der Alice-Salomon-Schule und dem Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin, anschließend bis 1933 an der Volkshochschule in Kiel. Nach Hitlers Machtergreifung verliert ihr Mann seine Stellung am Kieler Institut für Weltwirtschaft und die Familie emigriert nach New York, später ziehen sie nach Washington, D.C., wo die hier Dargestellte als klinische Psychologin an verschiedenen Kinderkliniken arbeitet, ihr Mann ist im Finanzreferat im Weißen Haus angestellt. Hanna Colm ist zudem als Dozentin tätig, u. a. an der American University, ist Mitglied der National Psychological Association for Psychoanalysis und gehört zu den Mitarbeiter:innen von Harry Stack Sullivans an der Washington School of Psychiatry. Ab 1946 praktiziert sie in Washington als niedergelassene Kinderanalytikerin.
Heute gilt sie als eine frühe Vertreterin der humanistischen Psychologie. [CH]
Bitte beachten Sie auch den Zustandsbericht.
• Um 1918 entstehen einige wenige Kinderbilder einzelner Jungen und Mädchen, die im Œuvre der Künstlerin eine wichtige Rolle spielen.
• Hier zeigt die Künstlerin ihre bereits erwachsene Freundin Hanna Nicolassen (1896-1965) als jugendliches Mädchen.
• Die Dargestellte findet sich in weiteren Zeichnungen und mit ganz ähnlichem Ausdruck und in nahezu derselben Haltung in einem heute verschollenen Gemälde wieder (Bruhns G 68).
• Die für ihre Figurendarstellungen so charakteristische Gefühlswelt ist Ausdruck der besonderen Künstlerpersönlichkeit Anita Rée und ihrer seelischen Veranlagung.
• Hier spiegelt die ernste, nachdenkliche junge Frau eine gewisse Verlorenheit und die aus den Kriegsjahren geborene Weltangst der damaligen Zeit wider, die auch in den berühmten Selbstporträts der Künstlerin enthalten ist.
• Das Interesse der Malerin gilt insbesondere der Figur und ihrem Ausdruck, während Hintergrundformen abstrahiert und die zarte Farbigkeit, matt und zurückgenommen bleiben.
PROVENIENZ: Galerie Commeter / Commeter'sche Kunsthandlung, Hamburg (ab 1925, verso a. d. Rahmenrückpappe m. d. typogr. u. handschriftl. bez. Etikett).
Privatsammlung Schleswig-Holstein.
Privatsammlung Schleswig-Holstein (2009 vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: Anita Rée, Ernst Barlach Haus, Hamburg, 24.2.-19.4.1987 (o. Kat.).
Ich kann mich in so einer Welt nicht mehr zurecht finden. Jüdische Künstler der Hamburgischen Sezession, Altonaer Museum, Norddeutsches Landesmuseum, 18.10.1989-14.1.1990 (o. Kat.).
LITERATUR: Maike Bruhns, Anita Rée. Das Werk, München 2018, WVZ-Nr. A28 (m. Abb.).
Maike Bruhns, Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885-1933, Hamburg 1986, S. 273, Kat.-Nr. A 11 b.
Auf bräunlichem Velin auf Japanpapier aufgezogen. Das Velinpapier entlang einer horizontalen Knickfalte gebrochen, ebenso mit vertikalen Bruchstellen in der linken oberen und der rechten Blattseite mittig. Rechts oben ein ca. 10 cm langer Einriss. Durch die fachgerechte Hinterlegung des fragilen Papiers mit Japanpapier sind die beschriebenen Stellen gesichert und gefestigt. Das Blatt ist insgesamt stark gebräunt.
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