Mädchen im Raum. Um 1947/48.
Aquarell über Bleistift.
Verso von Siddi Heckel bezeichnet "bestätigt: Siddi M. Heckel" und betitelt. Auf chamoisfarbenem Velin von Elepa (mit angeschnittenen Wasserzeichen). 29,5 x 25,5 cm (11,6 x 10 in), blattgroß.
Entstanden ist das Werk wohl um 1947/48. Im Jahr 1947 schafft Heckel u. a. auch eine Lithografie gleichen Motivs (Ebner/Gabelmann 907 L). Die Darstellung geht auf einen Entwurf von 1910 zurück, entstanden im letzten Dresdner Atelier an der Falkenbrücke, mit dem neu gestalteten (in hist. Fotografien überlieferten) Fries im Hintergrund. Damals wie 1947/48 könnte sich der weibliche Akt auf Heckels Freundin bzw. spätere Ehefrau Siddi Riha beziehen, die Heckel Ende 1910 kennenlernt. [CH].

• Das Aquarell unfasst die persönliche Lebenswelt des Künstlers: seine Ehefrau, seine Atelierwohnung und seine Schnitzkunst.
• Heckels dargestellte Holzskulptur eines sich die Haare richtenden Akts ist auf mehreren Werken des Künstlers und einer Fotografie verewigt und entsteht vermutlich um 1908/09 in Dresden (heute zerstört, vgl. Hüneke, Bd. I, S. 373, Abb. Nr, 12w).
• Der Künstler zitiert hier ein Motiv aus den Dresdener "Brücke"-Jahren, das er im Anschluss u. a. auch in einer Druckgrafik verarbeitet.

Das Werk ist im Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, verzeichnet. Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler für die freundliche Unterstützung.

PROVENIENZ: Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen (bis 1978, verso m. d. Nachlassstempel).
Privatsammlung Norddeutschland (seit mindestens 1994).

AUSSTELLUNG: Erich Heckel. Aquarelle, Zeichnungen, kleine Formate, Vorstudien, Notizen, Galerie Rosenbach, Hannover 1978, Kat.-Nr. 101.

Ausgestaltetes Aquarell in guter Erhaltung. Das Blatt ganz minimal gebräunt, die Farbigkeit etwas verlichtet. Vereinzelte winzige Braunfleckchen. Die Blattkanten leicht unregelmäßig. In der linken Blatthälfte mit vertikal verlaufender Knickspur. Einzelne Griffspuren. In den oberen beiden Blattecken sowie am linken Bildrand mit punktueller Papierausdünnung, recto dort mit leichter Unregelmäßigkeit in der Farbigkeit.