Gegner. 1912.
Holzschnitt.
Signiert und datiert. Eines von bisher 20 bekannten Exemplaren. Auf Japan. 24,3 x 24,1 cm (9,5 x 9,4 in). Papier: 57,5 x 44,8 cm (22,6 x 17,6 in).
[CH].

• 1912 hatte Heckel mit seiner intensiven Dostojewski-Lektüre begonnen, die seine künstlerische Arbeit mit zahlreichen Motiven bereichert.
• Hier handelt es sich um eine Illustration zu Dostojewskis Roman "Der Idiot" (dt. Erstausgabe 1889).
• Die Darstellung mag auch die Konflikte in der Künstlergemeinschaft "Brücke" thematisieren, insbesondere das zugespitzte Verhältnis zwischen E. L. Kirchner und Erich Heckel aufgrund der von Kirchner verfassten Chronik der "Brücke".
• Das motivisch sehr eng verwandte Gemälde "Zwei Männer am Tisch" aus dem gleichen Entstehungsjahr befindet sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle.

PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel, Das graphische Werk, Bd. 1, New York 1964, WVZ-Nr. H 236.
Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Band 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 536 H.
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Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 184f., SHG-Nr. 417 (m. Abb.).

"[..] der Anlaß zu dem Bilde 1912 - 'Zwei Männer am Tisch' - [war] ein eigenes Erlebnis [..], dem parallel eine Scene aus Dostojewski - Idiot - entsprach, in der Fürst Myschkin, zu Besuch bei dem feindlichen Freunde Rogoschin, das Messer sieht, mit dem ihn dieser später, beim Weggehen, auf der Treppe zu töten sucht; an der Wand die Bilder Liegenden Christus und das Portrait des Vaters von Rogoschin."
Erich Heckel rückblickend in einem Brief an Hans Platte (Hamburger Kunsthalle), zit. nach: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1, München 2021, S. 332.

In guter Erhaltung. Das Papier in den Randbereichen stellenweise leicht fleckig gebräunt sowie mit vereinzelten winzigen Fleckchen. In den Rändern mit sehr vereinzelten kleinen Einrisschen, fachmännisch restauriert.