Erich Heckel
Halbakt (Junges Mädchen), 1907
Lithografie
Aktuelles Gebot:
€ 4.500 Schätzpreis:
€ 5.000Ende: 15.12.24 15:22:00 (21 Tage, 14h:01m)
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Objektbeschreibung
Halbakt (Junges Mädchen). 1907.
Lithografie.
Signiert, datiert und betitelt, sowie im Druckträger monogrammiert und datiert. Eines von 7 bekannten Exemplaren. Auf Velin. 32 x 26,6 cm (12,5 x 10,4 in). Papier: 47,3 x 37 cm (18,5 x 14,56 in).
[MH]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Wichtiger früher Druck: Heckels Lithografien entstehen ab 1907.
• Seit über 40 Jahren Teil derselben Privatsammlung.
• Eines von nur sieben bekannten Exemplaren.
• Weitere Exemplare befinden sich in musealen Sammlungen, darunter das Museum Folkwang, Essen, das Brücke-Museum Berlin und die Staatliche Kunstsammlung, Karlsruhe.
PROVENIENZ: Stadtmuseum Dresden (1919-1937).
Staatsbesitz (1973 im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" vom Vorgenannten beschlagnahmt).
Galerie Ferdinand Möller, Berlin (seit 1940, Erwerb durch Tausch).
Kunsthändler Ferdinand Möller, Zermützel (1943-1949).
Privatsammlung Hessen (seit 1972, Hauswedell, Hamburg)
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 204 L.
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 2: Radierungen, Litographien, New York 1965, WVZ-Nr. L 38.
- -
Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 187. Auktion, 8.-10.6.1972, Los 739 (m. Abb. auf S. 189).
Dorothee Grafahrend, Kurt Reutti und die "Sicherung von Kunstgut aus der Faschisten-Aktion 'Entartete Kunst'", Freie Universität Berlin 2008, Magisterarbeit. S. 101.
Kurt Reutti, Werke aus der Aktion "Entartete Kunst". Ferdinand Möller [sichergestellt im November 1946 in Zermützel bei Neuruppin], Typoscript Berlin 1946-1951, (SMBK-ZA, V/ Sachthemat. Slg. 69). Kat.-Nr. G 11.
www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/datenbank (Nr. 13549, unter irrtümlicher Zuordnung von Dube L114).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
Guter Gesamteindruck. Der Blattrand leicht gebräunt und mit kleinen schwachen Braunfleckchen. Am oberen Blattrand mit ausgebesserten Einrisschen und leichten Knickspuren, sowie kleinen Oberflächenläsuren. Der linke Blattrand mit einer kleinen Fehlstelle.
Lithografie.
Signiert, datiert und betitelt, sowie im Druckträger monogrammiert und datiert. Eines von 7 bekannten Exemplaren. Auf Velin. 32 x 26,6 cm (12,5 x 10,4 in). Papier: 47,3 x 37 cm (18,5 x 14,56 in).
[MH]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Wichtiger früher Druck: Heckels Lithografien entstehen ab 1907.
• Seit über 40 Jahren Teil derselben Privatsammlung.
• Eines von nur sieben bekannten Exemplaren.
• Weitere Exemplare befinden sich in musealen Sammlungen, darunter das Museum Folkwang, Essen, das Brücke-Museum Berlin und die Staatliche Kunstsammlung, Karlsruhe.
PROVENIENZ: Stadtmuseum Dresden (1919-1937).
Staatsbesitz (1973 im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" vom Vorgenannten beschlagnahmt).
Galerie Ferdinand Möller, Berlin (seit 1940, Erwerb durch Tausch).
Kunsthändler Ferdinand Möller, Zermützel (1943-1949).
Privatsammlung Hessen (seit 1972, Hauswedell, Hamburg)
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 204 L.
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 2: Radierungen, Litographien, New York 1965, WVZ-Nr. L 38.
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Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 187. Auktion, 8.-10.6.1972, Los 739 (m. Abb. auf S. 189).
Dorothee Grafahrend, Kurt Reutti und die "Sicherung von Kunstgut aus der Faschisten-Aktion 'Entartete Kunst'", Freie Universität Berlin 2008, Magisterarbeit. S. 101.
Kurt Reutti, Werke aus der Aktion "Entartete Kunst". Ferdinand Möller [sichergestellt im November 1946 in Zermützel bei Neuruppin], Typoscript Berlin 1946-1951, (SMBK-ZA, V/ Sachthemat. Slg. 69). Kat.-Nr. G 11.
www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/datenbank (Nr. 13549, unter irrtümlicher Zuordnung von Dube L114).
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Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
Guter Gesamteindruck. Der Blattrand leicht gebräunt und mit kleinen schwachen Braunfleckchen. Am oberen Blattrand mit ausgebesserten Einrisschen und leichten Knickspuren, sowie kleinen Oberflächenläsuren. Der linke Blattrand mit einer kleinen Fehlstelle.
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€ 5.000Ende: 15.12.24 15:22:00 (21 Tage, 14h:01m)
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