Erich Heckel
Mädchen mit hohem Hut (Junges Mädchen), 1913
Kaltnadelradierung
Aktuelles Gebot:
€ 7.200 Schätzpreis:
€ 8.000Ende: 15.12.24 15:21:00 (22 Tage, 04h:32m)
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Objektbeschreibung
Mädchen mit hohem Hut (Junges Mädchen). 1913.
Kaltnadelradierung.
Signiert und datiert "12" sowie in der Platte monogrammiert und datiert "EH 13". Am unteren Blattrand handschriftlich von Sidi Riha betitelt "Mädchen m. h. Hut". Weiteres Exemplar, neben den im WVZ von Ebner/Gabelmann bislang registrierten 25 Exemplaren. Auf festem Velin. 25,1 x 20 cm (9,8 x 7,8 in). Papier: 39,7 x 30 cm (15,6 x 11,8 in).
[AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Ungemein modernes, stark stilisiertes Porträt von Heckels Lebensgefährtin, der Tänzerin Sidi Riha.
• Er inszeniert sie mit den Attributen der "Neuen Frau": mit androgyner Bubikopf-Frisur und dem kleinen, angesagten Topfhut.
• Aus der besten Berliner Schaffenszeit und dem Jahr der Auflösung der "Brücke".
• Seit 60 Jahren in privatem Familienbesitz.
Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler, Nachlass Erich Heckel,
Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit 1964: Kornfeld und Klipstein).
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Band 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 620 R (m. Abb., anderes Exemplar).
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 2: Radierungen, Lithographien, New York 1965, WVZ-Nr. 114 (m. Abb., anderes Exemplar).
- -
Kornfeld und Klipstein, Bern, 112. Auktion, Moderne Kunst, 28.5.1964, Los 484.
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. In den weißen Rändern mit vereinzelten Atelierspuren bzw. angeschmutzt sowie das Papier in den Blattecken mit ganz schwachen, kleinen oberflächlichen Bereibungen.
Kaltnadelradierung.
Signiert und datiert "12" sowie in der Platte monogrammiert und datiert "EH 13". Am unteren Blattrand handschriftlich von Sidi Riha betitelt "Mädchen m. h. Hut". Weiteres Exemplar, neben den im WVZ von Ebner/Gabelmann bislang registrierten 25 Exemplaren. Auf festem Velin. 25,1 x 20 cm (9,8 x 7,8 in). Papier: 39,7 x 30 cm (15,6 x 11,8 in).
[AR]
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Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Ungemein modernes, stark stilisiertes Porträt von Heckels Lebensgefährtin, der Tänzerin Sidi Riha.
• Er inszeniert sie mit den Attributen der "Neuen Frau": mit androgyner Bubikopf-Frisur und dem kleinen, angesagten Topfhut.
• Aus der besten Berliner Schaffenszeit und dem Jahr der Auflösung der "Brücke".
• Seit 60 Jahren in privatem Familienbesitz.
Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler, Nachlass Erich Heckel,
Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit 1964: Kornfeld und Klipstein).
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Band 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 620 R (m. Abb., anderes Exemplar).
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 2: Radierungen, Lithographien, New York 1965, WVZ-Nr. 114 (m. Abb., anderes Exemplar).
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Kornfeld und Klipstein, Bern, 112. Auktion, Moderne Kunst, 28.5.1964, Los 484.
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. In den weißen Rändern mit vereinzelten Atelierspuren bzw. angeschmutzt sowie das Papier in den Blattecken mit ganz schwachen, kleinen oberflächlichen Bereibungen.
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